Stroh als Baustoff

In Verbindung mit einem Innenputz aus Lehm sorgt Stroh für ein optimales Innenklima. Stroh und Lehm emittieren keine Schadstoffe, und sie lassen Außengeräusche kaum ins Innere dringen. Zudem binden die Strohballen dauerhaft mehrere Tonnen Kohlendioxid. Bei anderen Bautechniken werden dagegen große Mengen freigesetzt.

Bisher befürchteten potentielle Nutzer des Baumaterials Feuchtigkeitseinbrüche, Zerstörung durch Nagetiere und erhöhte Feuergefahr. Nichts davon ist richtig, zeigen entsprechende bautechnische Nachweise des Fachverbands Strohballenbau. Das Stroh ist so dicht gepresst, dass es selbst ohne schützenden Putz erst nach mehr als einer Stunde Feuer fängt. Strohballenhäuser mit einer fünf Zentimeter dicken Lehmschicht erfüllen die Brandschutzklasse F 90. Eine Wand muss also 90 Minuten lang einem Feuer widerstehen. Diese Eigenschaften gaben den Ausschlag für die Erteilung der Allgemeinen Bauaufsichtlichen Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik in Berlin vor rund zwei Jahren. Stroh ist allerdings nur dann als Baumaterial geeignet, wenn von unten keine Feuchtigkeit eindringen kann und die Außenwände sorgfältig behandelt sind, etwa mit einem Kalkputz.