Stadtteilzentrum “Connewitzer Kreuz”

Eine städtebauliche Analyse und Konzeptentwicklung für das

Vorhaben Stadtteilzentrum “Connewitzer Kreuz”

Aufgabenstellung und Ziel ist die infrastrukturelle Analyse zum Vorhaben Statteilzentrum „Connewitzer Kreuz“ im Stadtteil Leipzig-Süd und am Standort, um eine standortgerechte Variante mit städtebaulicher Einbindung abzuleiten.

Stallung Ansicht

Das Vorhaben kennzeichnet sich durch eine großflächige Neuansiedlung von Verkaufsflächen im Einzelhandel am Standort „Connewitzer Kreuz“ aus. Die städtischen Steuerungsmaßnahmen beschränken sich dabei auf die Ausweisung einer Nutzungsfläche für die Immobilie und die Angabe einer Mindestverkaufsfläche, die die Differenz der Kaufkraftanbindung in dem Stadtteil ausgleichen soll. (Die Verkaufsflächen werden dabei nach Branchen spezifiziert und mit komplementären Angeboten aus Dienstleistung und Freizeit ergänzt.) Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewähren, ist eine auf den Stadtteil bezogene Betrachtung der gegebenen infrastrukturellen Verhältnisse an und um den Standort erforderlich. Sozial- und Infrastruktur lassen dabei deutliche Eigenheiten erkennen. Das bestehende Stadtteilzentrum „Allee Center“ im Stadtteil Leipzig-Grünau zeigt beispielhaft die Integration neuer Verkaufsflächen zur Versorgung der Bewohner. Einzelhandel, Dienstleistungen und Freizeitangebote ergänzen sich in einer Immobilie. Die Plattenbausiedlung Leipzig-Grünau weist allerdings kaum gewachsene Infrastruktur auf. Einzelhandels-, Verkehrs- und Sozialstruktur  wurden für das Gesamtgebiet städtebaulich organisiert und geplant. So lassen allein die baulichen Strukturen wenig Spielraum für eigendynamische Entwicklungen. Dadurch ist es sinnvoll ein Gesamtkonzept wie das „Allee-Center“ im Stadtgebiet anzusiedeln.

Andere Verhältnisse finden sich im Stadtteil Leipzig-Süd. In über hundertjähriger Entwicklung bildete sich eine dynamische Struktur, die sich individuell an den Zeitgeist anpasste. Die vorwiegend junge und studentische Bevölkerungsschicht und die gründerzeitliche Stadtteilstruktur bilden das Potential für ein vielfältiges gastronomisches und kulturelles Angebot. Besonders ausgeprägt und erhalten sind kleine spezialisierte Ladengeschäfte entlang der Karl-Liebknecht-Straße und Bornaischen Straße. Traditionelle Nutzungen der städtischen Struktur sind erhalten geblieben und zweckentfremdete Nachnutzungen konnten sich als fester Bestandteil etablieren. Straßencafes, Kino im UT-Connewitz, das Werk II oder der typische „Tante Emma“ Laden sind keine Einzelbeispiele.

Am Standort der Georg-Schumann-Straße im Stadtteil Leipzig-Möckern hingegen ist nach der Ansiedlung mehrerer großflächiger Einkaufs-Zentren eine rückläufige Tendenz im umliegenden Einzelhandel erkennbar. Ebenso wie im Stadtteil Leipzig-Süd dominiert  die gründerzeitliche Bebauung, die Sozialstruktur ist jedoch wesentlich prekärer einzuordnen. Die Georg-Schumann-Straße macht aber insgesamt deutlich, wie anfällig gewachsene Strukturen gegenüber Eingriffen solcher Dimensionen sind. Daher ist für das Vorhaben eines Stadtteilzentrums eine sensible städtebauliche Lösung notwenig. Es ist eine großflächige Neuansiedlung von Einzelhandel und Dienstleistung erforderlich und gleichzeitig gilt es den Bestand zu schützen und zu fördern.

Die Arbeit zeigt eine Möglichkeit, den Standort nachhaltig zu entwickeln. Dabei wird besonders der städtebauliche Charakter des Stadtteils als schützenswert hervorgehoben. Zudem soll nicht nur platziert sondern integriert werden.

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